maandag 5 juni 2017

Chinareise einschließlich Marathon. Geht das?
Ja, sehr gut sogar!

Von: Hermann Jänen, Lathen (DE)

Hermann Jänen
Wir waren eine 27-köpfige Gruppe aus der Samtgemeinde Lathen auf dem Weg nach China. Unser großes Glück war, dass ein seit ca. 12 Jahren in Deutschland lebender Chinese unsere Tour mit geplant und begleitet hat. Wir hatten ein Programm, das seinesgleichen sucht. Wir lernten schnell die Kultur, die Menschen und deren herzliche Gastfreundschaft kennen. Essen und Trinken, wie es in China üblich ist, ist uns allen sehr gut bekommen.

Unser erstes Ziel war Xi´an in der Provinz Shaanxi zentral in China gelegen. Von Xi´an fuhren wir weiter nach Yangling, dort fand auch der Marathon statt. Es war ein großer internationaler Marathon mit insgesamt ca. 25.000 Teilnehmern. Die Organisation war sehr gut, im Vorfeld ebenso wie am Wettkampftag. Die Teilnehmer erhielten eine gute Verpflegung, je ein Finisher Shirt und eine beeindruckende Medaille.




Aus unserer Gruppe waren wir 16 Mini-Marathonläufer (5 km), drei Halbmarathonläufer und ein Marathonläufer (der war ich). Wir Läufer trugen ein einheitlich bedrucktes Laufshirt und waren somit gut als Gruppe aus Deutschland erkennbar. Eine Besonderheit war auch, dass sich viele Chinesen mit uns „Langnasen“ (damit sind wir Europäer gemeint) fotografieren lassen wollten. Dies passierte uns auf unserer ganzen Reise immer wieder. Am Marathontag hatten wir Regen bei ca. 13 Grad. Glücklicherweise war unser Hotel nur 150 m von dem Start-Zielbereich entfernt. Somit standen wir vor dem Start nur eine kurze Zeit im Regen.

Auf der Strecke hatte ich gleich ein paar treue Begleiter, die sehr interessiert mit mir reden wollten. Mit Händen, Füßen und Mimik klappte unsere Verständigung ganz wunderbar, manchmal schneller und manchmal benötigten wir etwas mehr Zeit. Die Marathonstrecke führte durch die Stadt und auch den ländlichen Bereich. Die Luft war gut und es gab keinerlei Probleme (wie z.B. Smog). Die chinesische Küche ist mir während des Laufes und auch allgemein gut bekommen. Meine Bedenken im Voraus zur Ernährung und zur Streckenverpflegung waren somit unbegründet.

Es war in Yangling erst der 3. Marathon und alle Anwohner machten als begeisterte Fans mit. Im Stadtbereich waren die Zuschauer gut aufgestellt und sehr lebhaft ebenso wie auch draußen auf dem Land. Dort führte der Marathon an vielen Bauernhäusern vorbei, und Alt und Jung stand vor dem Haus und feuerten uns an. Es war für beide Seiten wohl eine besondere Begegnung. Und dann tauchte im hinteren Bereich des Marathonfeldes mit mir eine „Langnase“ auf, die mit Abklatschen und ähnlichen typischen Läuferaktionen auf das Publikum zuging.


Es war einfach schön, wie ich in meiner Art, mit dem Publikum umzugehen, von den Menschen aufgenommen wurde. Wir alle miteinander gaben einfach „alles“! Diese Situationen gaben mir viel Energie, um den Marathon gut zu schaffen. Als ich das Ziel dann auch in meiner angepeilten Zeit erreichte, war ich überglücklich.


Ich habe mich bei meinen einheimischen Begleitern bedankt und verabschiedet. Nach nochmals vielen Fotos machte ich mich dann auf den Weg zurück ins Hotel.



Kurz nach dem Marathon ging unsere Fahrt schon weiter in Lathens Partnerstadt Baoji. Am Abend hatten wir einen Empfang mit dem Bürgermeister der Stadt Baoji, und konnten uns danach an einem tollen Buffet stärken.
Das hat mir alles sehr gefallen und gut getan. Körper und Seele waren im Einklang.


Am nächsten Tag stand die große Mauer auf dem Programm. Bei strahlendem Sonnenschein tat mir die Wanderung auf der Mauer gut. Die Beine machten mit, als wäre der Marathon ein Spiel gewesen.
Es folgten keine offiziellen Termine mehr. In den folgenden Urlaubstagen sahen wir noch viele Sehenswürdigkeiten und begegneten interessanten Menschen. Wir nahmen viele tolle Eindrücke mit und genossen unsere Zeit sehr.
Bevor es nach Deutschland zurückging, erlebten wir noch Peking und Shanghai.
Was mich besonders bewegt und mir imponiert hat: 


-        die liebevolle, strahlende, zufriedene, unkomplizierte Gastfreundschaft (für mich beispiellos).
-        die Kultur
-        die Küche


-        die Geduld der Menschen, sich mit mir in folgenden Sprachen zu unterhalten:  Urlaubsenglisch, Plattdeutsch, Chinesisch und mit Händen und Füßen.