maandag 13 juli 2015

VOM LÄUFER ZUM TRIATHLETEN

von: Matthias Strotmann, Herzlake (D)

Matthias Strotmann
Mein Name ist Matthias Strotmann. Ich bin mittlerweile 41 Jahre alt und seit ich mit zwölf Jahren an meinem ersten Volkslauf teilgenommen habe Ausdauersportler.

Als Jugendlicher habe ich angefangen zielgerichtet zu trainieren und habe im Laufe der Zeit mein Leistungsvermögen steigern können. Mit meinen Bestzeiten von 30:54 (10 km) und 1:06:46 (Halbmarathon) habe ich mich stets im Vorderfeld in der Deutschen Bestenliste platzieren können. Meine Marathonbestzeit von 2:23:29 bescherte mir im Jahr 2004 Platz 7 der Deutschen Bestenliste im Marathonlauf. Ferner konnte ich bei Deutschen Meisterschaften Medaillen gewinnen und mit zwei Vereinskollegen im Jahr 2001 Deutscher Marathonmannschaftsmeister werden! Besonders im Training motiviert haben mich die tollen Wettkämpfe im Emsland, der Grafschaft Bentheim und in den benachbarten Niederlanden.

Ausserdem hatte ich mir in den ganzen Jahren als Pacemaker der Frauen Elitefelder einen Namen gemacht und bin bei allen grossen Deutschen Marathonläufen gestartet.

Pacemaker in Düsseldorf

Bis zum Jahr 2010 bin ich von größeren Verletzungen verschont geblieben. Dann kam aber eine Knieverletzung und ich musste mich operieren lassen. Nach dieser OP habe ich mich entschlossen mich sportlich umzuorientieren: Ich wollte nicht mehr „nur“ laufen sondern auch etwas anderes machen. Da meine Frau Inka schon seit Jahren Triathletin ist habe ich mir gedacht langfristig zum Triathlon zu wechseln.

Ich arbeite als Physiotherapeut und trainiere als Coach seit Jahren viele Läufer (Anfänger, Fortgeschrittene und Leistungssportler). Im Herbst 2010 startete ein Projekt in dem ich 35 Läufer ein Jahr auf den New York Marathon 2011 vorbereitete. Da ich im November 2011 nunmal in New York war stand für mich fest dass der New York Marathon 2011 der krönende Abschluss als Läufer sein sollte. Es waren unvergessliche Tage in New York und ich habe diesen „Genuss-Marathon“ in 2:57 beendet.

Hardenberg (NL) Cityrun

Und jetzt bin ich Triathlet!
Durch Kontakte meines Freundes und Ironman Hawaii Finisher Michael Josch habe ich mich der Radsportabteilung des Haselünner SV angeschlossen. Das Radfahren gefiel mir von Anfang an sehr gut und ich merkte schon bald dass ich als langjähriger Läufer über den nötigen „Druck“ beim Radfahren verfüge. Aber da fehlt ja bekannterweise noch eine Sportart... Kraulen konnte ich bis auf „Überlebenskraulen“ überhaupt nicht. 
Anfangs wollte ich schon aufgeben aber Dank einer verständnisvollen Ehefrau, diversen Schwimmseminaren und Schwimmcamps konnte ich mich im Schwimmen verbessern und bin mittlerweile in der Lage lange Strecken kraulend zurückzulegen.
 
Schwimmcamp

Ein Triathlonwettkampf fängt bei mir nach dem Schwimmen an: Sobald ich das Wasser verlasse bin ich mit meinem unkonventionellen Laufstil schon auf dem Weg zum Fahrrad, auf dem Fahrrad und beim Laufen auf der Überholspur.
Als „Nur-Läufer“ bin ich erfolgreicher gewesen aber durch diese Kombination der drei Sportarten habe ich für mein Training neue Motivation und sehr viel Spass am Sport gewonnen. Da kann ich den geringeren Erfolg gut verschmerzen...
Als Triathlet habe ich eine ganz andere denkweise bezüglich meines Sportes entwickelt. In den zwei Jahren als Triathlet habe ich durch diverse Neuanschaffungen (Rennrad, Neoprenanzug, schnelle Laufräder, noch ein Rennrad,...) vermutlich mehr Geld für meinen Sport ausgegeben als in 20 Jahren als Läufer...;)

Radfahren im Triathlon

Abschliessend möchte ich sagen dass ich das beste Beispiel dafür bin dass der Sport verbindet. Ich habe wirklich viele interessante, skurile und verrückte Menschen kennengelernt. Meine Frau Inka ist die Schwester meines langjährigen „Konkurrenten“ Jörn Menne und der älteste Sohn eines anderen „Konkurrenten“ Georg Diettrich ist mein Patenkind! So sind aus Gegnern Freunde und sogar Verwandte geworden!