donderdag 30 november 2017

Laufen hat mir schon immer Spaß gemacht

von Kerstin Evers, Papenburg (DE)


Kerstin Evers
Am 22.04.2018 findet der 10. Papenburger Citylauf statt. Mit dem Lauf in meiner Heimatstadt verbindet mich viel, denn mit dem ersten Lauf im April 2009 fing das Wettkampflaufen bei mir an. Damals habe ich mich mit ein paar Arbeitskollegen für den 10 Km-Lauf angemeldet. Am Wettkampftag bin ich dann ohne Ambitionen in meinem Tempo die Strecke gelaufen. Umso überraschter war ich, als ich den 1. Platz in meiner Altersklasse erreichen konnte.

Ich habe schon immer Sport gemacht, mit 5 Jahren habe ich mit der Leichtathletik begonnen, das Laufen mochte ich damals neben Weitsprung besonders gerne. Nach dem ersten Sieg von Boris Becker in Wimbledon hat mich das Tennisfieber erfasst. Da dort auch schnell Training und Wettkämpfe anstanden, habe ich zugunsten dieser neuen sportlichen Leidenschaft die Leichtathletik aufgegeben. Das Laufen habe ich aber immer beibehalten, für die Ausdauer, zum Abschalten und weil es mir immer Spaß gemacht hat.

Kerstin (181)  beim  Papenburger Citylauf 2016
Nach diesem Sieg in meiner Altersklasse hat mich der Ehrgeiz wie so oft im Sport gepackt.  Ich habe mir Gedanken gemacht, welche Zeiten ich laufen kann, wenn ich mein Training intensiviere. Ich musste mich erstmal informieren, wie man trainiert, wie oft und welche Variationen man einbauen kann. Geholfen hat mir hierbei das Internet - bei vielen Läufern oder Blogs kann man entsprechende Tipps und Informationen finden – und einige Bücher. Einen Trainer hatte ich damals wie heute nicht. Und dann bin ich einfach angefangen, Sonntags habe ich längere Läufe über 20 Km absolviert, Fahrtenspiel eingebaut, den Trainingsumfang pro Woche gesteigert auf fünf, manchmal sechs Einheiten pro Woche. Mindestens einmal in der Woche steht ein Intervalltraining auf der Bahn auf dem Programm.  

Mein Hauptdisziplin sind die 10 Km, aber auch 5.000 m auf der Bahn und Halbmarathon bin ich gelaufen. In 2015 habe ich mich dann auch an die Königsdisziplin Marathon herangewagt, geplant war eine Zielzeit von 3:15, aus der dann wegen Wadenkrämpfe zum Ende 3:19 wurde. Aber egal, ich war einfach glücklich es geschafft zu haben! Der Einlauf in die Frankfurter Messehalle mit einer tollen Musik- und Lichtshow ist mir immer noch in Erinnerung.

In den letzten Jahren habe ich immer am EL-Cup teilgenommen, der Laufserie im Emsland mit Läufen in Papenburg, Haselünne, Lingen, Haren, Spelle, Salzbergen und Meppen. Daneben bin ich immer gerne in der Grafschaft Bentheim gelaufen, da ich in Nordhorn geboren bin und dort fast alle meine Verwandten wohnen. Die Läufe in Emlichheim und Nordhorn waren jedes Jahr gesetzt.


Onstwedderloop 2017 (NL)
Sehr gerne bin ich auch immer in den Niederlanden gelaufen, dort gibt es die tolle Laufserie „Schutrups loopcircuit“ mit 11 Läufen in unterschiedlichen Orten, die aufgrund der Nähe zum Emsland gut zu erreichen sind. Im Unterschied zu deutschen Läufen finden die Läufe oftmals mitten in der Woche abends statt. Es werden Strecken von 5, 10 oder 21,1 Km angeboten, davon ist eine Distanz die Wettkampfstrecke (z. B. 10 Km) und der Halbmarathon wird ohne Zeitnahme gelaufen mit einer entsprechenden Verpflegung. Bei unseren Nachbarn mag ich das unkomplizierte und lockere Verhalten der Läufer. Das Ziel ist meistens in der Nähe eines Vereinsheims oder Turnhalle, typisch ist auch, dass dort immer eine Erbsensuppe serviert wird. Gefühlt treffen sich – im Gegensatz zu deutschen Laufveranstaltungen - fast alle Läufer nach dem Ende des Wettkampfs in der Halle, dort wird zusammen etwas getrunken und gegessen und alle bleiben bis zur Siegerehrung.

Das Laufen hat mir viel gegeben, ich konnte Grenzen testen, manchmal konnte ich sie verschieben, manchmal nicht. Jeder Wettkampf ist anders. Glück, Spaß, Schmerz, Euphorie, Freude und Leid liegen dort oft ganz nah beieinander, das macht den Reiz aus. Durch das Laufen habe ich viele tolle
Menschen getroffen und kennengelernt, mit einigen sind Freundschaften entstanden.

Siegerin bei der Nordhorner Meile in 2017

Im Moment bin ich „Wettkampfmüde“, neben dem Laufen habe ich mir in den letzten Wochen alternative Sportmöglichkeiten gesucht, da ich mal „was neues brauche“. Aktuell weiß ich noch nicht, ob es mit dem üblichen Laufpensum im nächsten Jahr weitergeht. Ich lass es einfach mal auf mich zukommen. Eins weiß ich aber ganz genau, aufhören zu laufen werde ich – solange ich es gesundheitlich kann – nie.